Montag, 29. Juli 2013

Praktikum in Musanze


Eine alte Grundschule
Endlich gibts mal wieder ein paar Updates ueber mein Leben.
Also momentan wohne ich in Musanze und mache hier ein Praktikum fuer einen Monat. Vor drei Wochen bin ich nach Musanze, in ein von der Organisation gestellten Wohnung gezogen. Meine Organisation heisst "Grain de Seneve" und ist sehr sozial orientiert. Generell, beschaeftigt sich die Organisation mit jungen Menschen und versucht deren Lebensverhaeltnisse hier in der Region zu verbessern. In den ersten drei Wochen bin ich viel mit den Mitarbeitern unterwegs gewesen und konnte viele neue Einblicke in die Kultur und das Land erleben. Wir besuchten viele Grundschulen, in denen die Organisation ein paar Waisenkinder betreut und foerdert. Man spricht mit den Kindern, fragt nach ihrem Befinden und ob es irgendwelche Probleme gibt.
Tischlerausbildung
Oft sind wir auch hier in der Stadt unterwegs gewesen und haben Azubis besucht, die gerade in der Ausbildung zum Schreiner, Schweisser, oder Mechatroniker sind. Diesen Azubis wurde die Ausbildung ueber die Organisation ermoeglicht und sie werden ueber die Dauer der Ausbildung (in der Regel ein Jahr) von der Organisation betreut und bekommen zwei Mahlzeiten am Tag gestellt. Neben der Ausbildungstellen in der Stadt verfuegt die Organisation noch ueber zwei Standpunkte, an denen Naeherinnen ausgebildet werden. Zurzeit sind 33 Maedchen, verteilt ueber die zwei Naehstuben in der Ausbildung. Der meisten der Maedchen arbeiteten vorher als Prostituierte, um sich das Leben zu finanzieren. Durch die gefoerderte Ausbildung erhofft man sich eine bessere Zukunftsperspektive fuer die Maedchen. Die Jungen, die gefoerdert werden haben fast alle vorher auf der Strasse gelebt. Ausserdem waren wir mehrmals auf dem Land und haben uns mit kleinen Gruppen von Muettern getroffen, die als Gruppe an Mikrofinanzkrediten interessiert sind, um sich Kuehe oder Ziegen zu kaufen. Diese Gruppen werden dann von einem meiner Mitarbeiter beraten und bekommen dann gegebenenfalls einen Kredit von einem Kreditinstitut, welches mit uns zusammenarbeitet.
Hier in Musanze, bei der Hauptstelle der Organisation werden noch einige Aktivitaeten fuer Jugendliche und Kinder angeboten. Die groesste Aktivitaet ist wahrscheinlich der Akrobatikkurs. Ansonsten kann man das Schnitzen, Zeichnen oder auch Toepfern lernen.
Kohlernte im Schulgarten
Seit einigen Jahren ist die Organisation SlowFood Mitglied und hat einige Gartenprojekte am Laufen. Bei den Standpunkten der Organisation kann man kleine Gaerten finden, aber auch bei einigen Partnerschulen. Zukuenftig versucht man aber in allen Partnerschulen einen Schulgarten anzulegen.

Jetzt bleibt mir nur noch eine Woche hier in Musanze, der wunderschoenen kuehlen Stadt im Norden, gelegen an den Fuessen der Virunga Vulkane. Danach werde ich wieder zurueck nach Kigali umziehen und noch meine letzten Wochen mit Abschiedsfeiern, kleinen Ausfluegen und Planen verbringen.

Bald bin ich dann schon wieder in Deutschland
Bis bald, Adrian






Montag, 8. Juli 2013

Mit der Fähre über den Kivusee




Salut meine Freunde.

Letztes Wochenende bin ich mal wieder unterwegs gewesen und bin noch einmal im Kongo gewesen. Am vergangenen Samstag habe ich mit einem ruandischen Freund die Grenzstadt Goma besucht. Goma ist die Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu im Kongo und ist eine sehr große Stadt mit wahrscheinlich auch über 1mio Einwohnern. In der Stadt gibt es im Wesentlichen nur zwei größere Straßen die asphaltiert sind. Die restlichen Straßen sind alle sehr staubig und schwer zu passieren. Überall liegt Vulkangestein in den Straßen und der schwarze Staub wird bei jedem vorbeifahrenden Fahrzeug in die Luft gewirbelt. Im Stadtzentrum existieren noch einige schöne Bauwerke aus der Kolonialzeit. An den Ufern zum Kivusee findet man mehr und mehr riesige Villen, die sich Politiker oder bedeutende Rohstoffhändler bauen lassen. Der Rest der Stadt besteht meist aus einfachen Holzhütten mit Wellblechdach. Im Kongo wird Holz mehr als Baustoff verwendet, als in Ruanda, da der Kongo keine besonders großen Flächennutzungsprobleme hat.
Auf den Straßen sieht man oft schwer bewaffnete Militär Pickups patrollieren. Das Militär muss in Goma hohe Präsenz zeigen, denn die Situation ist relativ angespannt. Nur wenige Kilometer von Goma entfernt sitzen Rebellen im Regenwald, welche die Stadt im November des letzen Jahres belagert haben.
Neben dem Kongolesischen Armee findet man einige UN Stützpunkte in der Stadt und zahlreiche NGOs sind aktiv. Leider ist die Region Nord-Kivu seit dem Genozid in Ruanda von Rebellen geplagt und das Problem wird sich wahrscheinlich auch nicht in naher Zukunft lösen.
Kurz vor dem Ziel - Bukavu

Aus sicherheitsgründen habe ich die Nacht in Gisenyi, die Grenzstadt auf ruandischer Seite, verbracht. Am nächsten Morgen passierte ich dann pünktlich zur Grenzöffnung um 6 Uhr die Grenze, um die Fähre nach Bukavu zu erwischen, welche planmäßig um 7 Uhr ablegen sollte. Nachdem ich die 10$ für die siebenstündige Fährfahrt bezahlt habe, musste ich noch eine Provinzgebühr zahlen, welche fällig wird, wenn man die Provinzgrenzen überquert. Die Fahrt war sehr interessant, denn wir sind auf kongolesischer Seite des Sees entlang gefahren und man konnte viele kleine Inseln und Fischersiedlungen sehen. Ansonsten hätte ich mir die Zeit auf der Fähre auch in der Disko oder mit Film schauen vertreiben können. Nach der langen Fahrt kamen wir dann gegen Mittag in Bukavu an. Doch leider blieb mir in Bukavu wenig Zeit, da ich den letzten Bus nach Kigali noch erwischen musste. Also nahm ich mir ein Motorradtaxi direkt bis zur Grenze und fuhr mit dem letzten Bus nach Kigali.
Emmanuel 2 - Die Fähre

Montag, 24. Juni 2013

Reise durch Burundi


Am letzten Dienstag bin ich noch einmal nach Burundi gereist um das Land besser kennen zu lernen. Im Gegensatz zu meiner ersten Reise bin ich dieses Mal weiter ins Landesinnere gereist und habe somit das Land besser kennen gelernt.
Zuerst fuhr ich nach Bujumbura, in die Hauptstadt, welche direkt am Lake Tankanyka liegt. Dort konnte ich über Kontakte in einer Gastfamilie unterkommen, was mir ziemlich gut gefallen hat. Die Familie hat etwas außerhalb in einem reicheren Viertel gewohnt. Die Familie war mit einem Fernseher, einem Kühlschrank und einer Haushaltshilfe ausgestattet, was vor allem in Burundi ein sehr hoher Standard ist.
Am nächsten morgen bin ich weiter entlang der Küste Richtung Süden bis nach Rumonge, einer kleinen Fischerstadt gefahren. Besonders gut gefallen haben mir die vielen Mandarienenbäume, die entlang der Strecke am Straßenrand standen. Außerdem gibt es in der Küstenregion von Burundi besonders viele Palmen, aus deren Früchte Palmöl zum Kochen hergestellt wird. Nachdem ich in Rumonge angekommen war, bin ich zuerst am Strand entlang gewandert und habe den Fischern beim Bootsbau, beim Trocknen und Verarbeiten der Fische und beim Binden von Netzen zugeschaut.
Nachdem ich mich in Rumonge umgesehen habe bin ich nachmittags noch kurz in den naheliegenden Urwald gefahren. Der Urwald war sehr schön, denn es gab riesige Bäume und viele andere wunderschöne Pflanzen. Schon beim Ankommen ist eine kleine Pavianfamilie über die Straße gelaufen, die ich später auch beim Klettern im Urwald beobachten konnte. An den Ufern zum See hin, hätte man auch Nilpferde und Krokodile sehen können, aber diese haben sich leider nicht gezeigt. Als ich dann abends wieder zurück in Rumonge das Hotel verlassen habe um noch etwas für das Abendessen zu besorgen, war ich erstaunt, wie früh das Leben dort aufhört. Mit dem Sonnenuntergang hört plötzlich alles auf. Da es keine Straßenbeleuchtung gibt, sind keine Menschen mehr auf der Straße und die Geschäfte fangen schnell an zu schließen. Doch irgendwann kam ich zu einer Bar, in der das Nachtleben von Rumonge stattfand. Es gab Musik, Bier und 3l Eimer gefüllt mit Bananenbier. Mit diesem Bananenbier haben sich die Männer dort sehr günstig beglückt und waren alle fröhlich und heiter. Auf meinem Heimweg habe ich noch die Fischerboote raus auf den See fahren sehen. Jeden Abend fahren die Fischer raus auf den See, werfen ihre Netze aus und locken mit ihren Petroleumlampen die Fische an. In den frühen Morgenstunden fahren sie dann mit ihrem Fang zurück zum Dorf.
Am nächsten Tag bin ich nach Bururi, die Provinzhauptstadt gefahren und wollte mir ein bisschen das Landesinnere anschauen. Doch Bururi war für mich wie eine verlassene Stadt. Nur sehr wenige Menschen waren unterwegs und der Markt war fast komplett geschlossen. Da es nicht besonders viel zu sehen gab, bin ich schon bald wieder zurück an den See und später wieder Richtung Bujumbura gefahren. In jedem Dorf, indem wir auf der heimfahrt anhielten, wurde der Bus ruckartig mit vielen Verkäuferinnen umzingelt, die ihr Obst auf dem Kopf in Körben trugen. Was ich zuvor noch nicht kannte war ein Teig, der aus Maniok hergestellt wird, den die Frauen, eingewickelt in riesigen Blättern, verkauften.
Diese Nacht habe ich wieder in der Familie in Bujumbura übernachtet. Am nächsten Tag habe ich mich dann auf den Weg nach Gitega gemacht. Gitega liegt ziemlich zentral in der Mitte des Landes. Gitega war früher die wichtigste Stadt des Landes und Sitz des Königs. Die Stadt war schön anzuschauen, weil es dort viele Geschäftsstraßen gibt. Jedes Geschäft besitzt eine schön bemalte Fassade, auf der der Name des Geschäfts groß geschrieben steht. Außerdem malen auch viele Geschäfte ihre Produkte, die sie verkaufen auf die Fassade.
Nachwuchsfischer
Am Samstag hat in Bujumbura ein kleiner Frisbee Wettkampf stattgefunden, bei dem auch die Mannschaft aus Kigali, bei der ich mitspiele angetreten. Wir haben drei Spiele gegen Burundische Mannschaften gehabt, von denen wir auch glücklicherweise zwei gewonne
Beautiful Rumonge

Die Hauptstraßen von Gitega

n haben. Abends habe ich mich dann am Strand in Bujumbura ausgeruht. Am Sonntag, dem letzten Tag der Reise, habe ich noch zwei schöne Märkte in Bujumbura besucht und bin dann anschließend wieder zurück mit dem Bus nach Kigali gefahren. Nach den sechs Stunden Busfahrt kam ich dann abends wieder in Kigali an.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Die vergangenen Tage

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

nach ein paar Wochen melde ich mich hier mal wieder und halte euch auf dem Laufenden. Also in letzter Zeit ist nicht besonders viel Welt bewegendes passiert, jedoch gab es einige kleine Events. Zum einen bin ich bei dem 9. International Peace Marathon hier in Kigali mitgelaufen, der am 19. Mai stattgefunden hat. Doch leider wurde die Zeit nicht veröffentlicht, da man erst im Nachhinein festgestellt hat, dass die ganze Strecke doch nicht genau 42km sind und somit durfte keine Zeit veröffentlicht werden. Es hat trotzdem Spaß gemacht mal bei solch einem Sportevent hier in Ruanda teilzunehmen und einen Marathon zu laufen.
Eine Treppe am Rande der Terassen
Der kleine aber feine Solartrockner
Was auch zum Laufen gekommen ist, ist unser Solartrockner, den ich zusammen mit meinem Mitbewohner Marvin gebaut habe. Es ist ein kleiner Solartrockner, oder eher gesagt Dörrer, indem wie bisher Mango, Ananas und Bananen getrocknet haben. Bisher gibt es nur erste Ergebnisse, aber die Zukunft wird sonnig, denn so langsam aber sicher fängt hier die Trockenzeit an.
Das letzte Wochenende bin ich per Anhalter durch Ruanda gereist. Als Weißer klappt das hier zum Glück erstaunlich gut. Mein Reiseziel war das ruandische Urlaubsparadies Kibuye. Auf meiner Hinreise wurde ich von mehreren Leuten verschiedener Nationalitäten mitgenommen und legte einen Zwischenstopp bei einem der schönsten Wasserfälle in Ruanda ein. Von dort an fuhr ich mit einem Fahrrad- oder Mototaxi weiter und ging einiges zu Fuß. Sehr interessant waren frisch für die Landwirtschaft angelegte Terrassen. Es hat mich sehr fasziniert wie weich und homogen der Boden dort gewesen ist, denn man konnte alles damit formen. Der Gedanke, dass das alles mit einfachem Werkzeug und ohne maschinelle Hilfe von einfachen Bauern geschaffen wurde war unglaublich. Von dort an lief ich ein langes Stück an der Straße entlang, bis ich mich nun völlig von der Straße entfernte und die letzten Kilometer zu Fuß übers Land wanderte. Es war nicht einfach den Weg zu finden, denn man konnte nie wirklich weit schauen, denn es war immer ein Hügel in der Sicht. Wenn einmal keiner im Wege stand und man den See sehen konnte, habe ich die Strecke sehr unterschätzt, denn die Wege, die sich durch die hügelige Landschaft mit Feldern und riesigen Gärten schlängeln, waren immer viel länger als erwartet. Eine gute Weile begleitete mich der gleichaltrige Joseph, der genauso wie ich vom Markt kam. Der Unterschied zwischen uns war, dass er Barfuß unterwegs war und einen Kartoffelsack auf dem Kopf trug, der nach seinen Angaben seine Familie für zwei Wochen ernähren sollte. Außerdem hat er seine Sekundarschule abgebrochen, weil er zu Hause gebraucht wird und um seinem eigenen „Business“, dem Anbau von Zuckerrohr und Kochbananen, nachzugehen. Er und seine Familie tätigen ihre regelmäßigen Einkäufe alle auf dem Markt, der über eine halbe Stunde zu Fuß über einen Trampelpfad zu erreichen ist. Es war eine schöne Erfahrung, wie viel wir uns miteinander unterhalten konnten, da er nur sehr wenig Englisch und ich sehr wenig Kinyarwanda spreche. Als er dann bei sich zu Hause angekommen ist, zeigte er mir noch dir Richtung und versuchte mir den Weg zu erklären. Am späten Nachmittag stand ich dann leicht erschöpft auf einem großen Hügel, der vor einer Bucht an Kibuye liegt und konnte mein Ziel sehen. Zum Abschluss lief ich den Berg runter und nahm eine kleine mit Motor betriebene Fähre um auf die andere Seite zu gelangen. Am nächsten Morgen sah ich überraschender Weise zwei Otter vor mit am Ufer vorbei schwimmen, während ich in den frühen Morgenstunden am See gelesen habe. Den Rest des Tages bin ich auf den vielen Landzungen in Kibuye rumgesprungen und habe nach besonders schönen Echsen gesucht. Und ich wurde fündig.
Abends fuhr ich dann mit einem Deutschen, den ich am Mittag kennen gelernt habe, der hier im Straßenbau arbeitet, wieder zurück nach Kigali.
Allmählich fängt die Zeit an weg zu laufen. Mir bleiben nur noch wenige Wochenenden. Deshalb habe ich beschlossen von nun an jedes Wochenende noch die Chance zu nutzen um das Land weiter zu erkunden.

Viele Grüße aus der Ferne

Donnerstag, 2. Mai 2013

Die Arbeit

Langsam komme ich endlich mal wieder nach, den Blog auf dem aktuellen Stand zu halten. In der Hoffnung, dass er überhaupt gelesen wird.
Vor knapp drei Wochen ging es dann tatsächlich auf der Arbeit vorwärts. Vor einiger Zeit habe ich hier im SOS Kinderdorf, welches 10min zu Fuß von uns entfernt ist, nachgefragt, ob Interesse besteht ein Gartenprojekt zu starten. Dort wurde ich dann von Person zu Person, je nach Autoritätslevel weitergegeben worden, bis ich dann am Ziel, beim Agronom des Kinderdorfes angekommen bin. Er war sehr motiviert und wollte direkt mit mir anfangen, weil zu der Zeit noch Ferien waren und die Kinder somit viel Freizeit hatten. Die erste Woche war dann also relativ erfolgreich. Zusammen mit dem Agronom und den Kindern haben wir einige Säcke voll Müll gesammelt, der sich über Jahre dort angesammelt hat. Leider kennen die Ruanda noch keine Mülltrennung, und somit wird alles zusammen auf einen Haufen geworfen. Diese Haufen sollten eigentlich die Komposte darstellen, deshalb war zuerst Müll sammeln angesagt. Nachdem wir den Kompost von Müll befreit hatten, haben wir die Erde des Kompost genutzt und damit den Boden gedüngt. Anschließend wurde das Beet abgedeckt und wir sind weiter zum nächsten Haus gegangen. Dann ging die ganze Prozedur wieder von vorne los. Letzten Samstag war „Umuganda“, sowie wie jeder letzte Samstag im Monat. An „Umuganda“ sollte jeder gemeinnützige Arbeit leisten. Also bin ich mit kleinen gebastelten Postern, wie man einen Kompost nutzt ins Kinderdorf und habe jeder Mutter im Kinderdorf ein Plakat mit Erklärung gegeben. Das Kinderdorf ist in 15 Häusern eingeteilt mit je 10 Kindern, einer Mutter und einem Garten. Deshalb fand ich es wichtig, die Mütter zu informieren und ihnen die Mülltrennung näher zu bringen.
Ein anderes Projekt, was nächste Woche anlaufen könnte ist ein „Slow Food“ Garten in Muhanga, einer Stadt ca 1h von Kigali entfernt. Slow Food ist eine global verbreitete Organisation, wenn man es so nennen kann. Eines ihrer Projekte heißt „1000 Gardens in Africa“. Das bedeutet soviel wie 1000 Gärten in Afrika und dieser Garten in Muhanga ist einer davon. Jetzt soll es aber noch einen weiteren geben, bei dem die Mitglieder mich mit einbeziehen wollen. Das besondere an einem Slow Food Garten ist, dass man bei der Produktion der Gemüses sehr auf die Umwelt achtet und möglichst nachhaltig wirtschaftet. Also man benutzt eigenen organischen Dünger, setzt keine Pestizide ein, pflanzt eine möglichst heimische Pflanzenvielfalt an, legt sich Samen zurück und erhält traditionelle Pflanzenarten. Ist also eine tolle Sache.


Ich kann also sagen, dass ich jetzt ein bisschen Beschäftigung habe. Hoffentlich entwickeln die Projekte sich noch ein bisschen weiter und vergrößern sich, sodass ich eine feste Beschäftigung bekomme. Als Hindernis sehe ich leider nur meine Organisation, oder besser gesagt meinen Chef, der anscheinend andere Vorstellungen hat. Welche, dass weiß keiner so genau.
Aber allgemein geht es bergauf.

Liebe Grüße aus Kigali, Adrian

Mittwoch, 1. Mai 2013

Hier noch ein paar Bilder

In Fort Portal laufen mehr Menschen zu Fuß, als in Deutschland

Fisch, der zum Trocknen zurechtgeschnitten und ausgebreitet ist

Uganda von oben betrachtet - Rwenzori Mountains

Häuser, die vor ca 100 Jahren in Jinja von den Engländern gebaut worden sind

Kanutour auf dem Nil

Marabus in Uganda sind teilweise wie Tauben in Deutschland

Lake Viktoria

Ein super cooles Haus in Jinja

Der alte Buspark in Kampala

Ein Schnappschuss von grasenden Elefanten am Straßenrand

Am Rande des Kratersees

Kampala by night

Oben die Lodge, unten der See, ringsum schreiende Affen

Donnerstag, 25. April 2013

Zusammen mit meinem Bruder in Uganda

Ende März kam mein Bruder mich besuchen und wir haben ein paar Tage hier in Kigali verbracht und sind dann ziemlich schnell nach Uganda gefahren. Den ersten Tag haben wir nur mit der Fahrt von Kigali nach Fort Portal verbracht. Dennoch war es ein schöner Tag, denn man lernte die netten Matatus (Busse) und ihre Macken gut kennen. Außerdem mussten wir auf dem Weg den Queen Elizabeth National Park durchqueren. Dort sahen wir unmittelbar am Straßenrand Elefanten stehen und überquerten den Äquator. Abends in Fort Portal genossen wir dann ein Rolex (Rolled Eggs). Rolex ist einfach ein Chapati, also quasi ein däftiger Pfannkuchen mit einem Rührei drauf und ein bisschen Zwiebel oder Kohl dabei. Das ganze dann gerollt. Spannend war es mal wieder zu sehen, wie sehr sich alles hinter der Grenze verändert. Zum Beispiel wir in Uganda alles in Plastiktüten eingepackt und somit fliegt ziemlich viel Müll durch die Gegend. Außerdem konnten fast alle Englisch. Zwar nicht gut, aber meistens ausreichend. In Fort Portal haben wir bei einem anderen Freiwilligen meiner Entsendeorganisation übernachtet und einige Tage verbracht. Dort waren wir in einem über 300m tiefen Kratersee schwimmen, an dessen Uferhängen Affen rumkletterten. Wir bestiegen die Ruwenzori- Berge, besuchten weitere Kraterseen und fuhren bis nach Ntoroko, ein kleines Fischerdorf am Lake Albert. Das Fischerdorf war sehr beeindruckend, denn es lag sehr abgeschieden von allem. Es gab nur eine staubige Straße, über die man das Fischerdort in einer Stunde erreichen konnte. Die Straße zieht sich durch ein großes Game Reserve, in dem unzählige Antilopen, Affen Warzenschweine, Büffel und noch viele andere Tiere leben. Die Fahrt war somit schon ein Highlight. Im Fischerdorf haben wir uns die vielen Fischerboote angeschaut und genossen das Rauschen der kleinen Wellen und wanderten am Strand entlang. Dort haben wir auch ein Nilpferd gesehen, welches aus dem Schilf ins Wasser wanderte. Am nächsten morgen haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht und sind nach Jinja gefahren. Morgens nahmen wir den Bus in Fort Protal, fuhren nach Kampala, suchten unter den 1000 Bussen einen, der nach Jinja fährt und kamen dann abends in Jinja an. Jinja ist eine sehr schöne Stadt, denn sie ist in der Kolonialzeit entstanden und somit eine sehr alte Stadt. Sehr schön fand ich, dass die Häuser nicht nur einfache Lehmhütten sind, sondern teilweise schon richtig europäisch aussahen. In Jinja machten wir eine kleine Kanutour auf dem Nil, bei der wir sehr viele Tiere, vor allem Vögel sehen konnten. Am meisten haben mich ein Otter und die an den Uferbäumen nistenden Adler begeistert. Am nächsten Tag haben wir eine alte Kupferabbaufabrik besucht, die schon lange stillgelegt ist. Besonders schön war die Aussicht vom Schornstein auf die Buchten des Viktoriasees. Ursprünglich hatten wir noch geplant auf dem Nil raften zu gehen, was aber unglücklicherweise zwei Mal abgesagt wurde. Somit fuhren wir zurück nach Kampala und verbrachten dort einen Tag. Wir besuchten große Supermärkte, einen indischen Tempel, eine riesige von Gadhaffi gesponserte Moschee und den Markt in Kampala. Kampala ist verglichen mit Kigali ziemlich groß und ungeordnet. Nachdem wir den Tag in der Stadt verbracht hatten, Nahmen wir um 1:30 einen Nachtbus nach Kigali und kamen am nächsten Tag um 12 Uhr in Kigali an.
In Kigali wurde unsere Planung leider etwas von den starken Regenfällen beeinflusst. Deshalb verbrachten wir ein paar Tage zu Hause, bevor wir noch eine kleine Reise nach Gisenyi gemacht haben. Dort habe wir die heißen Quellen besucht und sind zu einer kleinen Insel im Kivu Lake geschwommen. Am folgenden Tag sind wir wieder Richtung Kigali gefahren und haben den ganzen Nachmittag in einem unterirdischen Höhlensystem verbracht. Es war quasi ein Labyrinth, dass sich über eine sehr große Fläche streckte. Teilweise konnte man sich gut vorstellen, wie vor ein paar Millionen Jahren die Höhle durch Lavaflüsse entstanden ist, denn meistens wanderte man durch Tunnel, deren Boden ein fester Fluss war. Nicht so besonders waren die Abschnitte, an denen die ganzen Flughunde an der Decke hingen, denn diese Flughunde lassen auch seit einigen Jahren ihren Kot einfach auf den Boden fallen. Dort bleibt er dann liegen und bedeckt quasi alles. Der Geruch war allerdings auch nicht so gut. Atemberaubend war es aber dafür zu sehen, wie plötzlich Tausende sich von der Decke fallen lassen und umherfliegen. Teilweise mussten wir geduckt laufen, denn über uns flog ein riesiger Schwarm dieser Flughunde, die alle in eine Richtung unterwegs waren. Am Abend sind wir dann weiter nach Musanze, die Stadt, die am Fuß der Vulkane liegt. Dort haben wir schön gegessen, und die Nach verbracht. Am nächsten Tag sind wir auf den Markt, auf ein Treffen, was ich bezüglich meiner Arbeit wahrnehmen musste, und anschließend zurück nach Kigali. Dort haben wir auch nochmal alle Märkte besucht um die letzten Besorgungen zu bekommen, denn in dieser Nacht sind wir schon an den Flughafen gefahren und haben uns verabschiedet. Dann konnte ich meinem Alltag wieder nachkommen und Frederik flog zurück nach Deutschland mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen. Außerdem musste er noch einige Kilogramm Früchte, Backwaren und Erdnüsse mitnehmen.

*Tut mir Leid, aber für Bilder ist das Internet nun wirklich zu langsam. Werden aber bald nachgeliefert.


Das war es soweit von der Ugandareise. Bald schreibe ich über die Arbeit, die jetzt zum Laufen kommt.

Liebe Grüße Adrian