Langsam komme ich endlich mal wieder
nach, den Blog auf dem aktuellen Stand zu halten. In der Hoffnung,
dass er überhaupt gelesen wird.
Vor knapp drei Wochen ging es dann
tatsächlich auf der Arbeit vorwärts. Vor einiger Zeit habe ich hier
im SOS Kinderdorf, welches 10min zu Fuß von uns entfernt ist,
nachgefragt, ob Interesse besteht ein Gartenprojekt zu starten. Dort
wurde ich dann von Person zu Person, je nach Autoritätslevel
weitergegeben worden, bis ich dann am Ziel, beim Agronom des
Kinderdorfes angekommen bin. Er war sehr motiviert und wollte direkt
mit mir anfangen, weil zu der Zeit noch Ferien waren und die Kinder
somit viel Freizeit hatten. Die erste Woche war dann also relativ
erfolgreich. Zusammen mit dem Agronom und den Kindern haben wir
einige Säcke voll Müll gesammelt, der sich über Jahre dort
angesammelt hat. Leider kennen die Ruanda noch keine Mülltrennung,
und somit wird alles zusammen auf einen Haufen geworfen. Diese Haufen
sollten eigentlich die Komposte darstellen, deshalb war zuerst Müll
sammeln angesagt. Nachdem wir den Kompost von Müll befreit hatten,
haben wir die Erde des Kompost genutzt und damit den Boden gedüngt.
Anschließend wurde das Beet abgedeckt und wir sind weiter zum
nächsten Haus gegangen. Dann ging die ganze Prozedur wieder von
vorne los. Letzten Samstag war „Umuganda“, sowie wie jeder letzte
Samstag im Monat. An „Umuganda“ sollte jeder gemeinnützige
Arbeit leisten. Also bin ich mit kleinen gebastelten Postern, wie man
einen Kompost nutzt ins Kinderdorf und habe jeder Mutter im
Kinderdorf ein Plakat mit Erklärung gegeben. Das Kinderdorf ist in
15 Häusern eingeteilt mit je 10 Kindern, einer Mutter und einem
Garten. Deshalb fand ich es wichtig, die Mütter zu informieren und
ihnen die Mülltrennung näher zu bringen.
Ein anderes Projekt,
was nächste Woche anlaufen könnte ist ein „Slow Food“ Garten in
Muhanga, einer Stadt ca 1h von Kigali entfernt. Slow Food ist eine
global verbreitete Organisation, wenn man es so nennen kann. Eines
ihrer Projekte heißt „1000 Gardens in Africa“. Das bedeutet
soviel wie 1000 Gärten in Afrika und dieser Garten in Muhanga ist
einer davon. Jetzt soll es aber noch einen weiteren geben, bei dem
die Mitglieder mich mit einbeziehen wollen. Das besondere an einem
Slow Food Garten ist, dass man bei der Produktion der Gemüses sehr
auf die Umwelt achtet und möglichst nachhaltig wirtschaftet. Also
man benutzt eigenen organischen Dünger, setzt keine Pestizide ein,
pflanzt eine möglichst heimische Pflanzenvielfalt an, legt sich
Samen zurück und erhält traditionelle Pflanzenarten. Ist also eine
tolle Sache.
Ich kann also sagen, dass ich jetzt ein bisschen
Beschäftigung habe. Hoffentlich entwickeln die Projekte sich noch
ein bisschen weiter und vergrößern sich, sodass ich eine feste
Beschäftigung bekomme. Als Hindernis sehe ich leider nur meine
Organisation, oder besser gesagt meinen Chef, der anscheinend andere
Vorstellungen hat. Welche, dass weiß keiner so genau.
Aber
allgemein geht es bergauf.
Liebe Grüße aus Kigali, Adrian
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