Alles wird auf dem Kopf getragen. Manchmal auch Rucksäcke |
Kleiner grüner Kaktus |
Drei Wochen schon.
Jetzt bin ich schon seit drei Wochen hier in Ruanda und der „Alltag“ kehrt so langsam ein. Vieles, was mir vorher alles ganz fremd vorkam oder ich als komisch empfunden habe, ist jetzt für mich schon ganz normal. Ein Beispiel ist, dass ich immer von vorbeifahrenden Motorrädern angehupt werde. Doch das Anhupen der Motorradfahrer heißt nur soviel wie „willst du mit fahren?“. Aber mit einem Kopfschütteln fahren sie dann schnell weiter.
Jetzt bin ich schon seit drei Wochen hier in Ruanda und der „Alltag“ kehrt so langsam ein. Vieles, was mir vorher alles ganz fremd vorkam oder ich als komisch empfunden habe, ist jetzt für mich schon ganz normal. Ein Beispiel ist, dass ich immer von vorbeifahrenden Motorrädern angehupt werde. Doch das Anhupen der Motorradfahrer heißt nur soviel wie „willst du mit fahren?“. Aber mit einem Kopfschütteln fahren sie dann schnell weiter.
Auch das Einkaufen fällt mir von Mal
zu Mal leichter, denn man muss in etwa alle Preise wissen, damit man
sich nicht über den Tisch ziehen lässt. Denn wer als Weißer die
Preise nicht kennt, bezahlt manchmal mehr als das Doppelte. Der Kauf
von Lebensmitteln ist kein Problem mehr, denn mit der Zeit weiß man,
wo es die günstigste Milch, Ananas und Bananen gibt. Am Samstag
waren wir auf einem sehr großen Markt hier in Nyabogogo. Der Markt
ist sehr schön, denn er streckt sich über vier Hallen, die alle
höhenversetzt in Hanglage liegen. Auf dem Markt findet man eine sehr
große Auswahl von gebrauchten Schuhen. Ich wollte mir Fußballschuhe
auf dem Markt kaufen und habe sie letztendlich sogar für den Preis
bekommen, für den ich sie haben wollte. Als ich zum ersten Mal nach
dem Preis gefragt hatte, meinte der Verkäufer, dass sie 18 000 RWF
kosten. Damit man sie günstiger bekommt muss man sagen, dass man
sich auskennt und weiß, wie viel was kostet. Nach einem langen hin
und her von Preisvorschlägen habe ich die Schuhe dann doch für 11
000 RWF (ungefähr 13€) gekauft. Wenn man die ganzen gebrauchten
Kleidungsstücke hier sieht, dann wundert man sich immer wieder, wie
viele noch fast neue Kleidungsstücke in Nord-Amerika oder Europa in
die Altkleider wandern. Anhand der Altkleider kann man sehr gut den
Wohlstand der Industrienationen erkennen. Doch leider kommen nicht
nur gute Sachen an, sondern in jeder Ladung Altkleider ist auch viel
Müll dabei.
Die Fußballschuhe habe ich mir
gekauft, damit ich hier ein bisschen Sport machen kann. Außerdem
haben wir hier vor ein paar Tagen einen Trainer kennen gelernt, der
Kinder im Alter von fünf bis acht trainiert. Am Sonntag hat er uns
zum Training eingeladen, welches leider durch einen Regenschauen ins
Wasser gefallen ist. Aber es war trotzdem sehr spannend zu sehen, wie
ein Fußballtraining hier abläuft. In Deutschland würde so kein
Mensch Fußball spielen. Das Spielfeld hatte insgesamt bestimmt ein
Gefälle von zwei Metern. Außerdem war kein gerader Pass über das
hügelige Feld möglich. Manche Kinder hatten richtige Fußballschuhe
an, viele aber auch einfach ganz normale Schuhe. Aber es waren auch
ein paar dabei, die nur in Strümpfen oder komplett Barfuß gespielt
haben.
Letzte Woche Samstag hatte meine
Organisation ihr „Annual Meeting“, also ihr Jahrestreffen
veranstaltet. Das war sehr interessant alles mit anzuschauen und ich
sollte einige Fotos schießen. Dort habe ich mich mit sehr vielen
interessanten Personen unterhalten.
Was ich noch erwähnen möchte ist,
dass wir letzte Woche einen Hahn von unserer Vermieterin geschenkt
bekommen haben. Dieser Hahn war zum Verzehr gedacht, aber leider noch
nicht im kochfähigen Zustand. Denn er musste erst geschlachtet,
gerupft und in passende Stücke zerschnitten werden. Uns wurde
angeboten es selbst zu machen, doch zum Glück haben wir sehr nette
Nachbarn, die die Hauptarbeit übernommen haben. Bei diesem
gemeinsamen Kochen in der „Küche“ haben wir uns Gedanken darüber
gemacht, wie man die Küche vielleicht etwas schöner gestalten
könnte. Denn unsere Küche bestand nur aus einer kleinen Holzhütte
in einer Ecke neben unserem Haus. Dort war es sehr dunkel und
ungemütlich, was das Kochen sehr erschwert. Außerdem gibt es nur
Kohlekocher, die man mit irgendeinem Stück Plastikmüll zum Glühen
bringt. Nach diesem Kochen sind wir zu unserer Vermieterin gegangen
und haben unsere Wünsche an eine neue Küche geäußert. Nur zwei
Tage später standen Lehmbausteine auf unserer Veranda und zwei
Arbeiter waren dabei die Holzhütte abzureißen und zu erneuern. Nun
hat die Küche eine feste Wand und ist neu verputzt.
Nur fünf Minuten von unserem Haus
befindet sich das Goethe Institut, wo man jeden Dienstagabend einen
sehr guten Film kostenlos anschauen kann. Letzten Dienstag waren wir
dort und es wurde der Film „Grey matters“ gezeigt, welcher die
psychischen Folgen des Genozids anspricht. Nach dem Film hatte man
noch die Möglichkeit einige Fragen an den Regisseur des Filmes
stellen, der an diesem Abend anwesend war.
Gestern morgen bin ich mal alleine mit
meiner Kamera losgezogen und wollte mal die nähere Umgebung
erkunden. Es war nicht besonders spannend, denn es gab nur Hügel und
Häuser, und die sehen alle gleich aus. Auf dem Rückweg bin ich noch
an dem Golfplatz vorbei gegangen, der relativ nah bei unserem Viertel
liegt. An der Stelle konnte man schön den Kontrast zwischen arm und
reich sehen, denn direkt neben dem Golfplatz befindet sich ein
ziemlich armes Viertel. Nach drei Stunden bin ich dann endlich wieder
Daheim gewesen. Am Abend sind wir noch in einen Club namens Sundowner
gegangen. Nachdem ich keine Lust mehr hatte und müde war bin ich
dann um drei Uhr mit einem Moto durch die Nacht nach Hause gefahren.
Links der Golfplatz, rechts ein armes Viertel |
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