Montag, 3. September 2012

Die erste Woche

Hallo alle zusammen!

Endlich melde ich mich mit einem etwas ausführlicheren Bericht.
Also ich bin am 25.08 ab Frankfurt losgeflogen, über Istanbul mit drei Stunden Aufenthalt, nach Kigali. Wir sind hier mitten in der Nacht angekommen und wurden direkt am Flughafen von unseren Vorgängern empfangen und sind mit dem Taxi in ein Guesthouse gefahren.
Ich schreibe ich keine Tagesberichte, denn ich habe schon verdammt viel erlebt und bekomme selbst nicht mehr alles ins Gedächtnis gerufen.
Ich fange beim Wetter an, also das Wetter hier ist an für sich echt nett. Man hat zwar nie eine gute Aussicht, da es immer sehr diesig ist. Die Temperatur beträgt im Durchschnitt 25°C. Aber meiner Ansicht nach ist das Klima hier sehr trocken und kein feuchtes Tropenklima. Was einem Europäer schnell auffällt ist, dass die Sonne hier jeden Tag, egal welcher Monat, um sechs Uhr vom Himmel fällt. Dann ist es dunkel. Doch zum Glück ist in Kigali meistens Strom vorhanden und es kommt nur ab und zu in bestimmten Vierteln zu Stromausfällen. Anfang September ist hier Regenzeit, das heißt, dass es nun häufiger zu richtigen Starkregen kommt. Die Regenfälle werden meistens durch sekundenlanges Donnern und starken Sturm begleitet.
Das Essen hier gefällt mir bisher sehr gut. Es gibt eine große Auswahl an (für uns exotischen) Früchten, wie z.B. Ananas, Zuckerrohr, Treetomatoes, Avocados, Bananen und vieles mehr. Äpfel gibt es zwar auch, aber die sind hier exotisch und werden aus Südafrika importiert. Zum Imbiss kann man hier alle fünf Meter bei einem Geschäft einkaufen, welche alle ungefähr das selbe anbieten. Es sind alles sehr fettige Teigwaren. Es gibt Shapati (einfach ein Lappen Teig, der aber ganz gut schmeckt), Samusa (dreieckige Teigtsche gefüllt mit gewürztem Ziegenhackfleisch oder Kartoffel), Cake (ein herzförmiger kleiner Kuchen) und noch fettige Brötchen, von denen ich den Namen noch nicht weiß. Eigentlich gibt es hier alles zu kaufen, sogar Nutella, doch diese Profukte müssen alle importiert werden und sind somit relativ teuer. Zum Trinken bekommt man hier viele leckere Säfte, alles von Coca Cola und es gibt noch drei Biersorten, die alle etwas gewöhnungsbedürftig schmecken, da sie nicht aus Hopfen hergestellt werden.
Das Leben hier ist jetzt am Anfang noch relativ schwer, da man noch nicht die heimische Sprache Kinyaruanda spricht und einige Menschen kein Englisch oder Französisch können. Außerdem stehen die Preise selten fest und man muss immer handeln. Man muss sich gut auskennen, damit man nicht zu viel bezahlt (vor allem als Weißer). Was natürlich sehr nervig ist, ist dass es hier verdammt viele Kinder gibt, die einem direkt alle hinterherlaufen und Musungu rufen, was soviel wie Weißer heißt. Viele Kinder können noch ein paar Worte Englisch, wie z.B. "Good morning, How are you?, give me money".
Außerdem lassen die sanitären Anlagen sehr zu wünschen übrig, soweit welche vorhanden sind.
Am Donnerstag sind Marvin (ein deutscher Freiwilliger meiner Organisation) und ich dann endlich in unsere eigene Wohnung gezogen. Die Wohnung gefällt mir sehr gut. Es gibt im Prinzip zwei große Zimmer. Das eine ist mein Zimmer, welches leider kein Fenster besitzt aber dennoch ein normales Zimmer darstellt. Das andere Zimmer ist unser Flur, Wohnzimmer, Küche usw. Außerdem ist dieses Zimmer noch durch eine Holzwand zweigeteilt, damit Marvin auch ein eigenes Zimmer haben kann. Die Küche stellt eine kleine Ecke hinter dem Haus dar, in der ein schöner Kohleofen steht. Das Badezimmer existiert nicht. Es gibt lediglich eine „Toilette“ mit Dusche im Hinterhof. Wasser müssen wir uns dort auch mit riesigen Kanistern besorgen. Strom funktioniert in unserer Wohnung auch meistens. Dennoch muss man sich ihn wie bei einem Prepaid-Handy kaufen gehen.
Der öffentliche Verkehr hier in Kigali wird am meisten durch das "Moto" gedeckt. Motos sind einfache Motorräder, die jeweils einen Fahrgast transportieren. Dann gibt es noch viele Vans, die als Busse agieren und meistens mit 19 Fahrgästen prall gefüllt sind. Normale Taxis gibt es hier auch, die sind aber sehr teuer. Auf dem Land fahren sogar Fahrradtaxis, welche in Kigali verboten sind. Ich fahre meistens mit einem Moto, da es sehr schnell funktioniert und ziemlich günstig ist. Außerdem macht es sehr viel Spaß durch die Stadt zu fahren und man hat oft einen sehr schönen Ausblick. Besonders nachts ist es sehr schön, da man die Lichter der Seidlungen auf dem nächsten Hügel gut erkennen kann und sie einen künstlichen Sternenhimmel darstellen. Sterne sieht man hier relativ selten.



Da es relativ aufwendig ist sich zu waschen haben Marvin und ich direkt am Samstag beschlossen unsere Frisuren etwas Pflegeleichter zu gestalten und sind zum Friseur gegangen. Das waren mehr oder weniger die Erfahrungen der ersten Woche.


*Entschuldigung wegen der seltsamen Formatierungen, aber das ist hier einfach nicht besser machbar.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen