Brand der Schale von Kohlekochern |
Nach langer Zeit melde ich mich wieder
mit einem neun Blogeintrag. Ich habe lange nicht geschrieben, weil im
letzten Monat nicht sehr viel passiert ist. Die Wochenenden wurden
genutzt um vieles zu erledigen und um sich zu erholen. Aber es hat
sich gelohnt. Mittlerweile haben wir endlich unsere Pauschalisierung
nach Deutschland abgeschickt bekommen und warten darauf, dass wir unser
Geld, welches wir für Miete, Strom und viele andere wichtige
Anschaffungen vorlegen mussten, zurück bekommen. Das viele Geld, was
ich vorlegen musste hat mir somit gefehlt, um am Wochenende ein
Kurztrip in Ruanda zu starten.
Mein Blumentopf |
Der Gaskocher, den wir uns gekauft
haben, war sicherlich die wichtigste und anstrengendste Anschaffung.
Bis jetzt haben wir leider nur sehr selten gekocht, da unsere Küche nicht
in der Wohnung ist und diese nur über einen Kohlekocher verfügt. Auf
Kohle zu kochen ist ziemlich spannend und macht auch Spaß, dennoch
ist es sehr zeitaufwändig und klimaschädlicher, als der Gaskocher.
Außerdem hat Ruanda große Landnutzungsprobleme und Holz, als Brennstoff, ist
hier sehr kostbar. Im Moment steht unser Gasherd noch in unserer
Wohnung, was auch noch nicht die Endlösung ist. Aber immerhin
konnten wir schon ein paar mal kochen. Ich bin richtig froh darüber,
dass wir nun einen Gaskocher haben, denn so kommt man öfter zum
Kochen und ernährt sich auch gesünder. Denn als günstige
Alternative zum Kochen gibt es hier nur sehr fettiges "Fastfood", wie
z.B. Chapati (wie ein dicker Pfannkuchen, nur sehr fettig und
salzig). Zukünftig habe ich vor Sirup und eventuell mal Marmelade
herzustellen. Denn diese Waren werden hier in Ruanda und
wahrscheinlich auch in ganz Ostafrika nicht im großen Stil hergestellt und sind nur in
den Supermärkten als teure Importware erhältlich. Da man Geld
sparen möchte und sich natürlich auch anpassen will, wird man
erfinderisch und versucht sich vieles selber herzustellen. Mein
kleiner Verandagarten wird von Woche zu Woche immer größer. Vor
einiger Zeit habe ich mir zusätzlich zu den aufgeschnittenen
Tetrapacks und Plastikflaschen einen richtigen Blumenkübel gekauft.
Den Kübel habe ich in einer Gärtnerei mit Töpferei gekauft. Es
ist sehr spannend zu sehen, wie schöne, große und runde Blumentöpfe
dort hergestellt werden und wie sie gebrannt werden. Für die
richtigen großen Blumentöpfe gibt es einen aus Backstein gebauten
Ofen. Die eher kleineren Töpfe werden einfach auf einen mit
Wellblech zugedeckten Gluthaufen gelegt. Nach längerer Verhandlung
habe ich mir den Blumenkübel samt Zitronengras und Pili Pili
(Chilis) gekauft. Somit wird momentan Zitronengras, Chili, Ananas,
Avocado, Lauch und zwei Zierpflanzen angepflanzt. Bei den Ananas,
sowie bei der Avokado lassen sich schon richtige Fortschritte
erkennen. Die Ananasstecklinge bilden in der Mitte schon neue grüne
Blätter und der Avokadokern ist gespalten und entwickelt einen
kleinen sich schnell entwickelnden Sprössling.
Doch nicht nur die Veranda wird immer
voller, sondern auch unsere Wohnung. An den Wänden sammeln sich
immer mehr Poster, Bilder und Zeitungsausschnitte. Gestern wurde
unsere Wohnung dann komplett mit dem ganzen Haushalt von Sebastian,
ein anderer artefact-Freiwilliger gefüllt. Der Grund dafür ist,
dass er in die Wohnung unserer Nachbar einziehen wird. Aus seiner
alten Wohnung ist er geflüchtet, weil es zu unsischer war und eingebrochen wurde. Nun steht sein Zeug bei uns, bis er neben
uns in der Wohnung einziehen kann. Das macht vieles einfacher, denn somit können
wir uns bei ihm eine richtige Küche einrichten und besser gemeinsam
haushalten.
In den letzten Tagen macht sich die
Regenzeit nun richtig bemerkbar. Es kam jeden Tag zu heftigen Regen,
die teilweise mehrere Stunden andauerten. Meistens wurde der Regen
noch durch ein Gewitter begleitet. Letztens kam es zu einem Donner,
bei dem sich alle erschreckt haben, denn er war mit dem Schuss einer
Kanone vergleichbar. Überall bilden sich kleine Bäche und Flüsse.
Auf den Straßen sieht man bei Regen nur noch Autos und Busse. Die
Motorradfahrer und die Fußgänger haben sich alle untergestellt. Man
muss sich immer auf den Regen einstellen, denn wenn es anfängt zu
regnen, sitzt man quasi fest. Die Motos fahren bei Regen nicht. Also
hat man nur die Möglichkeit ein Taxi zu nehmen, was aber mindestens
4mal so teuer ist. Somit bin ich letztens aus der Stadt bis nach
Hause per Anhalter gefahren. Ich habe die Leute im Parkhaus
angesprochen und schon nach 5min mit Erfolg. Das Mitfahren ist hier
relativ einfach, denn als Weißer wird man relativ schnell
mitgenommen.
Bis bald meine Follower.
Grüßt Deutschland und den Winter.
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